„Fragen sind wichtiger als Antworten“
19.09.2013

„Fragen sind wichtiger als Antworten“

JUPA-SOUNDCHECK: Andreas Bourani

Poetischer Deutsch-Pop - das ist Andreas Bourani. Der Deutsch-Ägypter will mit ehrlichen Gefühlen die Welt verbessern. Er singt von Wünschen, Utopien und seiner Vorstellung des Paradieses. Gerade tüftelt der gebürtige Augsburger im Studio an seinem zweiten Album. Kann er seinen Charterfolg von 2011 toppen?

2011 war Andreas Bourani's Glücksjahr. Endlich klappte es. Sein erstes Album namens „Staub und Fantasie“ erschien. Der Lockenschopf mit der ruhigen, gelassenen Stimme war plötzlich in ganz Deutschland bekannt und erfolgreich. Für viele kam er wie aus dem Nichts.

Doch vor der für Andreas Bourani aufregenden Zeit lag ein langer, schwerer Weg. Schon in der Schule wusste Andreas, dass er Musiker werden möchte und wählte den musischen Zweig. Mehrmals geriet Andreas Bourani an die falschen Produzenten, schrieb seitenweise Songs für die Tonne. Jahrelang musste er sich durchbeißen, doch aufgegeben hat er nicht.

Dabei halfen ihm seine Vorbilder: Steve Wonder, Seal, Coldplay, Killers und Phoenix sind einige seiner großen Inspirationen. Doch auch die altbekannten Deutschrocker Udo Lindenberg, Nina Hagen, Nena, Herbert Grönemeyer und Westernhagen prägten ihn. Mit Xavier Naidoo, Clueso und Bosse gehört er Bourani nun zu der neuen Generation an deutschsprachigen Pop-Poeten. Doch in Sachen Leitfiguren hält er sich bewusst offen: „Ich will keinen Tunnenblick, sondern offen für Neues bleiben.“

So holt sich Andreas Bourani zum Beispiel auch viele musikalische Ideen aus dem Lesen. Schon als Kind hat ihn die Bibel fasziniert - er hat sie verschlungen. Als Jugendlicher engagierte es sich als Ministrant. Bis heute setzt sich Andreas Bourani in vielen seiner Texte mit Glaube auseinander – und er findet: „Das Gefühl, das einem der Glaube gibt, ist wichtiger als die Religion.“

Glaube und Liebe – das empfindet Andreas Bourani auch, wenn er mit seiner Familie oder Freunden unterwegs ist. Sie unterstützen nicht nur seine Musik, sondern bringen ihn auch auf den Boden der Tatsachen zurück. Der enge Kontakt zu seiner Familie ist für Andreas unumgänglich. So feiert er jedes Weihnachtsfest bei der Familie und singt für sie – mit Lampenfieber. Er sei katholisch verwurzelt, sagt Andreas Bourani über sich selbst. Der Sänger wuchs in Bayern auf. In seiner Jugend ministrierte er und ging in Augsburg auf das musische Gymnasium St. Stephan, wo er von Benediktinern unterrichtet wurde.

Was Andreas Bourani als Halbägypter über die Medien aus Ägypten mitbekommen schockiert ihn zutiefst. Gleichzeitig fehlt ihm der enge Bezug zu Ägypten, weil er noch nie da war. Einer seiner großen Träume ist es, eine Weltreise zu unternehmen – mit Ägypten als eine der Stationen.

Wie viel Gepäck er dafür packen würde? Eine Menge! Denn schon auf seiner Deutschlandtour schleppt Andreas immer zwei Koffer mit sich herum: Kleidung ist Andreas Bourani wichtig und neben der Musik eines seiner Ausdrucksmittel - genau so wie sein Facebook Kanal, auf dem er inzwischen fast 40.000 Likes hat. Er betreibt sie selbst, um nah an seinen Fans zu sein.

Auch wenn er das gute Essen, die Berge und den Dialekt aus Bayern vermisst, wohnt der gebürtige Augsburger seit 2007 im Berliner Prenzlauer Berg. Derzeit nimmt er im Studio sein zweites Album auf. Welche Songs darauf zu hören sind, ist noch nicht bekannt. Allerdings verrät Andreas in einem Interview, dass er gerne gemeinsam mit einem Riesen-Orchester spielen würde. Es lässt sich also noch einiges erwarten. Ob er damit seinen Durchbruch von 2011 auf ein neues Level heben kann – das ist für Andreas nicht so bedeutend. „Das Wichtigste bei allen Dingen ist, das Gefühl zu haben, auf dem richtigen Weg zu sein.“

Mehr Informationen: www.bourani.de

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